• Bei einem Kater fehlen deinem Körper Wasser und Mineralstoffe
  • Viel Wasser hilft viel
  • Gurkenwasser füllt den Elektrolytehaushalt auf, hilft beim Alkoholabbau und ersetzt die Mineralstoffe

Die warmen Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster direkt auf dein Gesicht. Die Sonne, die du sonst mit offenen Armen begrüßt, scheint dich heute auszulachen. Du blinzelst vorsichtig. Dein Kopf tut weh, dein Magen fühlt sich flau an.

Das Einzige, was du dir nach der durchzechten Nacht sehnlichst wünschst, ist Schlaf. Die Furchen in deinem Gesicht sind Grand Canyon-artig tief und deine geschwollenen Augen sehen aus wie die eines Faltenhundes. Die Party? War grandios. Der Kater? Muss nicht sein!

Was hilft bei einem Kater also wirklich?

Pizza? Döner? Oder gleich beides? Entscheidend ist, was du als erstes isst. Denn entweder wirst du deinen Kater los, bevor er sein volles Potenzial entwickeln kann oder du zerstörst deinen Verdauungstrakt für den Rest des Tages.

„Meistens bestellen wir einfach eine Pizza und schauen den ganzen Tag Serien“, sagt Mona, den Kopf auf die Knie gelegt, hockt sie eingemummelt in einer Decke auf einem der Esszimmerstühle. Die Runde nickt.

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Entscheidend ist, was du als erstes isst!

Es ist Mittag. Wir sitzen zu viert um den quadratischen Wohnzimmertisch in der geräumigen Gelsenkirchener Altbau-Wohnung. Die Decken sind hoch, mit Stuck verziert. Die Sonne scheint auf das alte Parkett, das authentisch knarzt, wenn man darüber läuft. Mit ihren Freunden Caro und Tim war Mona vergangene Nacht ausgiebig feiern.

Jetzt sitzen sie mir verkatert, zerzaust und noch nicht ganz wach gegenüber. Mona studiert in Gelsenkirchen, Caro in Düsseldorf und Tim arbeitet in Essen. Die drei Mittzwanziger gehen gerne zusammen feiern aber brauchen jetzt dringend etwas, um ihren Kater zu bekämpfen.

„Wie entsteht ein Kater überhaupt?“

„Ich renne immer direkt vom Bett zum Wasserhahn, um den Brand zu löschen. Generell ist es glaube ich gut, recht viel zu trinken“, sagt Caro und schiebt ein gewaltiges Gähnen hinterher. „Oder du startest direkt mit einem Konterbier in den Tag“, entgegnet Tim grinsend. „Wenn du noch einmal Bier sagst, muss ich mich übergeben“, grummelt Mona und zieht dabei ihre Decke zurecht.

Aber wie kommt es eigentlich zu den dröhnenden Kopfschmerzen und dem flauen Magen? Trinkst du viel Alkohol, fehlt deinem Körper am Morgen nach dem Rausch nicht nur Wasser sondern vor allem auch Salz und andere wertvolle Mineralstoffe. Bedeutet: Wer nach dem Aufstehen erst einmal zwei große Gläser Wasser trinkt, macht alles richtig.

„Die Sache mit dem Gurkenwasser“

„Das soll helfen? Ich hätte jetzt ehrlich gesagt lieber ’ne Pizza. Oder ’nen schön deftigen Döner.“, Tim verzieht das Gesicht und begutachtet das Glas Gewürzgurken, das er in der Hand hält. Es scheint, als würde er mit seinem vorwurfsvollen Blick etwas in dem trüben Wasser suchen. „Was du finden wirst, ist die Lösung deiner Probleme. Also hoffentlich“, sage ich.

„Die Pizza könnt ihr beim nächsten Mal lieber vor dem Feiern essen. Laut Ernährungsexperten bremst das Fett die Aufnahme von Alkohol in den Blutkreislauf. Was ihr aber jetzt braucht, ist das hier!“ Überschwänglich gestikulierend deute ich auf das Gurkenwasser in Tim’s Händen. Das soll nämlich den Elektrolytehaushalt des Körpers wieder auffüllen, die Säure soll beim Alkoholabbau helfen und das Salz die verlorenen Mineralstoffe ersetzen. Zusätzlich enthält die Lake der eingelegten Gurke viel natürliches Vitamin C.

„Na dann: Stößchen – wie man unter Männern sagt“

Tim dreht den Deckel auf und hält seine Nase an den Rand vom Glas. Mona hat Weingläser geholt und dann füllen wir die unklare Flüssigkeit vorsichtig um. Die Senfkörner plumpsen wie kleine Regentropfen mit in die Gläser. „Na dann: Stößchen – wie man unter Männern sagt“, bringt Tim  ein und grinst breit. „Etwas zu viel Klasse für Gurkenwasser, wenn ihr mich fragt.“, werfe ich ein. „Sieht halt auch einfach ekelhaft aus. Diese kleinen, gelben Körnchen und was da noch alles rumschwimmt.“, sagt Mona und schwenkt ihr Glas.

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„Los jetzt, runter damit. Der Kater soll doch verschwinden, oder?“, entgegne ich. Der Kater scheint heftig zu sein: Ohne abzusetzen trinken sie aus. Ihnen steht buchstäblich ins Gesicht geschrieben, wie es schmeckt. „Igitt! Voll sauer und viel zu würzig“, „Bah“, „Wenn’s hilft“. Das werden wir noch sehen. Wenigstens sind die drei nun richtig wach. Übrigens: Wem das Gurkenwasser so gar nicht schmeckt, kann alternativ auch Suppenbrühe trinken.

„Pho statt Pizza“

„Gut und was essen wir jetzt, damit der ekelhafte Geschmack sich verzieht?“, fragt Mona in die Runde. „Statt Pizza bestellen wir beim Asiaten“, antworte ich. Was der Körper jetzt laut Ernährungsexperten braucht, sind Proteine und B-Vitamine. Besonders gut eignen sich Gerichte wie Pho oder andere Suppengerichte. Die Brühe gleicht den Elektrolytehaushalt aus. Fleisch, Fisch oder Tofu enthalten viele wertvolle Proteine und Vitamin B12. Das grüne Blattgemüse in dem vietnamesischen Suppengericht versorgt den Körper mit Folsäure. Das Beste: Es schmeckt fantastisch, kann man natürlich auch selbst kochen.

Fazit

Das Fazit? Tim und Mona hatten vor allem das Gefühl, dass die Kopfschmerzen schnell verflogen. Abends erhalte ich eine Nachricht von Caro: „Fühle mich tatsächlich nicht so elend wie sonst. Aber das Gurkenwasser hat abartig geschmeckt. Nie. Wieder.“