• Zusammen mit zwei Freundinnen besuche ich zum ersten Mal das Katzen-Café in Düsseldorf, das es seit gut einem Jahr gibt
  • Fünf Katzen leben hier, alle kommen aus dem Tierschutz
  • Die Katzen lassen sich gerne streicheln und haben eine beruhigende Wirkung auf die Gäste

Großstadtwohnzimmer

Was macht ein Café gemütlich? Die Einrichtung, die Musik, der Service? In diesem Café sind es Elvis, Garfield, Momo, Sherlock und Watson.

„Die Gastgeber“, wie die vier Kater und die Katzendame hier liebevoll genannt werden. Eine sehr passende Bezeichnung, wie ich finde, denn es wird schnell klar, dass dies das Zuhause der Katzen ist, und wir die erwünschten Besucher sind. Auch die Einrichtung spiegelt das wider. Eine funktionelle Fusion aus Katzenspielplatz und Café. Die Tischbeine funktionieren auch als Kratzbäume, die Wanddeko ist eine Kletterwand für die Tiere. Mitten im Raum steht eine Katzengraspflanze. Die Miezen herrschen hier. Die Gastgeber haben natürlich auch ihre eigenen Hausregeln. Gerne kuscheln und Fotos machen, aber nicht hochheben, beim Schlafen wecken und nur ohne Blitz fotografieren.

Foto: Funda Aydemir

Sicherheit geht vor

Der Eingang ins Café besteht aus einer Schleuse. Hier müssen wir uns erst einmal die Hände desinfizieren bevor wir reindürfen. An der zweiten Tür werden wir dann mit „Hallo ihr Süßen!“ und einem breiten Lächeln empfangen. Diana, die seit fast einem Jahr hier arbeitet, erklärt uns die Hausregeln und zeigt uns sofort stolz den Kater Garfield, der neben unserem Tisch in einem Körbchen in der Ecke liegt. Der orangefarbene Kater scheint tief und fest zu schlafen. Die Mitarbeiter wissen, wer hier die Hauptattraktion ist.

Sie sind die Hausherren, doch erlaubt ist den Vierbeinern auch nicht alles. Sie dürfen nicht in die Küche, aus hygienischen Gründen. Auch das Essen und die Getränke der Gäste sind tabu.

Doch sie sind hier die Stars und den Katzen scheint die Aufmerksamkeit zu gefallen. Es gibt viele Rückzugsmöglichkeiten und durch eine kleine Öffnung in der Wand können die Katzen in einen Raum, den sie nur für sich haben, um vor dem Trubel zu fliehen. Das tun sie aber heute nicht. Alle fünf Katzen bleiben bei den Gästen. Sie geben dem eher modern eingerichteten Café eine entspannte Wohnzimmer-Atmosphäre. Es läuft sanfter Jazz.

An diesem Freitagnachmittag ist es mäßig befüllt in dem kleinen Café. Die Katzen sind sehr gelassen und verschmust.

Eine Vielfalt an Besuchern

An dem Tisch neben unserem sitzen zwei junge Mädels, die eine mit blauen, die andere mit pinken Haaren.

An der Schleuse wartet eine ältere Frau mit einem breiten Lächeln. Sie wird von Diana abgeholt und mit einer Umarmung begrüßt. Dann sagt sie auch den Katzen mit Streicheleinheiten Hallo.

Foto: Funda Aydemir

Diana erzählt mir, dass sie eine „Stammkundin seit Tag 1“ in dem Café ist. Ihr liegen die Tiere sehr am Herzen, so sehr, dass sie ihre Handtasche hier neben dem Stammplatz der Katzendame Momo gelassen hat, in die sie so gerne hereinkriecht.

Außerdem erzählt sie mir von einem anderen Stammgast, eine Autistin mit Sprachproblemen. Wenn sie den Kater Watson streichelt, werde sie ganz ruhig und könne auch seinen Namen sagen.

Das Rudel

Foto: Funda Aydemir

Die Katzen sind friedlich und angenehm ruhig. Ich mag Katzen, bin ihnen gegenüber jedoch etwas ängstlich. Diana sagt, dass die Katzen hier noch nie jemanden gekratzt oder sonst irgendwie verletzt hätten und das glaube ich sofort.

Alle fünf Katzen wurden von Tierschutzorganisationen aus Rumänien und Russland an das Düsseldorfer Tierheim vermittelt, aus dem sie dann von dem Inhaber des Cafés, Lutz Spendig, adoptiert wurden.

Die Katzen wurden aufgrund ihres Charakters ausgewählt. Besonders wichtig war bei der Auswahl, dass die Vierbeiner mit Menschen und in dem Rudel friedlich zusammenleben können. Aus diesem Grund werden es auch immer nur diese fünf bleiben. Sie wurden zusammen als Rudel adoptiert und so bleibt es bestehen. Bevor das Café eröffnete, hatten die Katzen eine dreiwöchige Einführungsphase, um sich an die neuen Räumlichkeiten und einander zu gewöhnen.

Die Fenster sind doppelt beschichtet und extra sicher, vor allem um die Tiere zu schützen. Doch manchmal reichen die Vorkehrungen nicht.

Diana erzählt mir, dass hier vor drei Wochen eingebrochen wurde. Die Scheiben hat sie eingeschlagen vorgefunden und die Einnahmen in der Kasse wurden geklaut.

Doch die große Erleichterung: Alle Katzen sind dageblieben.

Der Abschied fällt schwer

Nach mehr als zwei Stunden Aufenthalt und nur einem bestellten Getränk durch die angenehme Ablenkung müssen wir dann weiterziehen. Die Hektik der Großstadt ist vergessen und die Zeit verflogen, denn auch das Nichtstun und Katzen beobachten macht Spaß. Heute ist leider nicht mehr Zeit zum Katzenkuscheln, aber wir schmieden schon Pläne für unser nächstes Katerfrühstück.

Weitere Infos zum Catz Cafe:

Catz Cafe Website:  https://www.katzencafe-duesseldorf.de/

Bei Facebook: https://www.facebook.com/katzencafe.duesseldorf