Mit Drogen dealen, die Staatskasse belasten, fett bei den Eltern absahnen – zur Finanzierung des Studiums bieten sich vielerlei Möglichkeiten für den zeitgenössischen Studenten. Seit einigen Wochen im Studium, stehen viele Erstsemester immer noch vor der Frage: wie kann ich am besten meinen Unterhalt finanzieren? Will ich mich wirklich schon vor Beginn des Arbeitslebens verschulden? BaföG beziehende Studenten durften sich in den letzten 20 Jahren über stetige „Gehaltserhöhungen“ freuen, wie eine Statistik des Statistischen Bundesamtes zeigt. Schade, dass die Amtszeit eines gewöhnlichen Studenten zumeist nur drei bis fünf Jahre beträgt. Denn seit 1994 ist der durchschnittliche monatliche Förderungsbetrag um mehr als 50 Prozent gestiegen. Von knapp 300€ auf über 450€. Da scheint doch „die Staatskasse belasten“ erstmal die beste Option zu sein. Oder nicht? Denn auch wenn monatlich mehr Geld reinkommt, so muss am Ende des Studiums ein höherer Betrag zurückgezahlt werden.

Wer hat Anspruch auf Ausbildungsförderung? Nicht jeder Student hat Anspruch auf Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz. Ob und in welcher Höhe eine Ausbildungsförderung gezahlt wird hängt unter anderem vom Einkommen der Eltern und dem eigenen Vermögen ab. Nach Beendigung des Studiums muss der halbe Förderungsbetrag zurückgezahlt werden – denn es handelt sich um ein unverzinstes Darlehen. Die andere Hälfte des Förderungsbetrags ist ein Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Wer direkt nach Ausbildungsende seine Schulden auf einen Schlag zurückzahlen kann, den erwartet sogar ein geminderter Rückzahlbetrag.

Doch wie viele Studenten beziehen überhaupt Ausbildungsförderung nach dem BaföG? Mit der Frage nach der Finanzierung des eigenen Lebensunterhalts haben wir Studierende der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen konfrontiert. Wie kommen die Studierenden an Geld? Erhalten sie es von ihren Eltern, über BaföG oder gar durch einen Kredit? Hat ihr Nebenjob, falls sie einen ausüben, überhaupt mit ihrem Studium zu tun?

Viele der Befragten beziehen keine Ausbildungsförderung nach dem BaföG – sondern finanzieren ihr Studium durch Unterstützung der Eltern. Einige Studenten nutzen das Privileg, durch ein duales Studium schon ein regelmäßiges Einkommen auf ihrem Konto verzeichnen zu können. Doch die Umfrage zeigt auch, dass es Studenten gibt, die trotz Ausbildungsförderung noch einen Nebenjob ausüben müssen. Viele der Befragten arbeiten in ihrem Nebenjob, falls sie einen haben, in einem Arbeitsfeld, dass zu ihrem Studiengang passt. Somit hat der Nebenjob zumindest zwei Vorteile: mehr Geld auf dem Konto und eine berufliche Vorbereitung auf das Leben nach dem Studium. Vorsicht ist geboten beim Bezug von BaföG und gleichzeitiger Arbeit in Nebenjobs – wer monatlich mehr als 450€ verdient und somit am Ende des Jahres auf einen Verdienst von über 5400€ kommt, den erwarten Abzüge bei der Ausbildungsförderung.